Bauernfamilie Offen aus Nostorf - Mecklenburg Vorpommern

Hille und Hanno Offen mit ihren beiden Kindern

 Hanno Offen mit seiner Frau Hille und seinen beiden Kindern.

Die Mischung aus Freiland- und Stallhaltung

Hanno Offen aus Nostorf in Mecklenburg Vorpommern rief uns kurz nach dem Start von MeinekleineFarm an, weil er unsere Mission sehr gut findet. Es ist auch seine Überzeugung, dass ein BeWurstseinswandel für Fleisch her muss. Als Chefschwein Dennis ihn und seine Schweine 2012 besuchte, ließ er sich alles zeigen. Was wir sahen, überraschte uns. Positiv. Die Tiere wuchsen im Freiland auf. Mit etwa 2 Monaten kamen sie für vier bis fünf Monate in den weitläufigen, hellen Stall mit großem Auslauf. Wir staunten, dachten wir doch, nur im Freiland könnte es den Schweinen gut gehen. Doch auf Hannos Hof haben wir dazugelernt und fanden eine gute Mischung aus beiden Haltungsarten. Und vor allem waren wir froh, so respektvoll behandelte Schweine gefunden zu haben, die sehr zufrieden wirken. Und so starteten im Oktober 2012 wir mit einem erfolgreichen Pilotschwein.

Seitdem haben wir regelmäßig und gern mit Hanno Offen für ein neues BeWurstsein zusammengearbeitet. Doch das letzte Schwein von Hanno, dem wir ein Gesicht gegeben haben, ist schon eine ganze Weile her.

Warum? Nun, die Suche nach einem neuen Metzger, den wir im Umkreis von Hanno finden wollten, zog sich länger hin als gedacht. Zudem sorgte Nachwuchs bei Hanno (wie auch bei meinekleineFarm :) für wenig Schlaf und knappe Zeit. Wir liefen auf Sparflamme und konzentrierten uns auf die Bauern in Wurstbüro-Nähe. Doch nun haben wir auch dank unseres Investments wieder so richtig Schwung aufgenommen und haben bei Hanno Offen wieder angeklopft.

Derzeit baut er einen ganz neuen Sauenbestand auf, darunter sind auch seltene Rassen wie Sattelschweine und auch eine Rasse aus DDR-Züchtung (die Leicoma – mehr dazu in kürze in unserem Blog). Weil er also derzeit nicht ausreichend Ferkel aus eigener Zucht hat, kauft er die Jungtiere für die Mast von Bio-Betrieben im benachbarten Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie von dem dänischen Bio-Freilandbetrieb, auf dem Hanno sein Handwerk als Freilandbauer gelernt hat.

Risiko Freilandhaltung

Was den Freilandbauern im Moment Kopfschmerzen bereitet: die Afrikanische Schweinepest steht vor der Tür (über die wir hier einen Blogpost geschrieben haben).

In Polen, Tschechien und sogar schon in Belgien sind Fälle aufgetreten. Also scheint es nur eine Frage der Zeit, bis auch die deutschen Behörden Alarm schlagen werden. Tiere im Freiland sind dem Krankheitserreger stärker ausgesetzt als Schweine in hermetisch abgeriegelten Ställen: Dort können keine Vögel oder Wildschweine zum Schnuppern vorbeikommen.

Für Freilandbauern heißt das: alle Schweine müssen dann schnellstens in einen Stall. Unsere Partnerbetriebe wie Gut Hirschaue haben schon längst reagiert und ihre Bestände reduziert. Für Hanno und seine Familie bedeutet das: das Risiko, seinen neuen Sauen-Bestand im Freiland aufzubauen, ist einfach zu hoch. Deshalb muss er schweren Herzens seine Sauen und Ferkel vorerst in den Stall stellen.

Hanno Offen an seinem Stall mit Blick auf die SChweine im Auslauf

Zurück zur Freilandhaltung

Hanno kämpft dafür, wieder Tiere auf seinem Acker zu halten. Sogar dem Landwirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns hat er sein Anliegen vorgetragen. Denn es kann einfach nicht sein, dass einerseits Freilandhaltung gelobt und gewünscht wird, andererseits es den Landwirten so schwer gemacht wird.

Bis dahin wollen wir Hanno auf seinem Weg unterstützen. Wir sind uns sicher, dass seine Tiere ein gutes Leben haben. Und schätzen die Transparenz und den Einblick, den er uns in seiner Arbeit mit den Schweinen gibt sehr. Schau Dir mal diesen Stall an! Wind und Wetter erleben die Schweine auch im Auslauf.

Kurzes Video aus dem Stall vom Familienbetrieb Offen.


Nur ihre Rüssel versenken sie vorerst in frischem Heu anstatt in der Erde. Das hört sich im Vergleich zur reinen Freilandhaltung wie bei Bernd Schulz vielleicht fremd an, aber wir haben gesehen, wie wertschätzend Hanno Offen und seine Mitarbeiter mit den Tieren umgehen. Beide Seiten wirken übrigens wirklich entspannt und fröhlich bei dieser bestmöglichen Stallhaltung. Wir haben uns die Schweine angeguckt und unterstellen ihnen, dass sie gut drauf sind. Wenn man mit dem Auto an dem Auslauf entlang fährt, rennen sie wie Hunde neben dem Auto her. Oink!

Darum starten wir jetzt ein neues Pilotschwein nach zweijähriger Pause: Schwein 344 , und zwar diesmal mit frischem Fleisch! Freu Dich also auf feines Frischfleisch und bald auch neue Wurst- und Schinkenspezialitäten – aus bestmöglicher Stallhaltung.

Geschlachtet und zerlegt werden die Schweine von Bio-Bauer Hanno Offen übrigens in der nur 20 km entfernten Fleischerei von Michael Groth in Schwarzenbek. Zwar ist der Fleischer nicht bio-zertifiziert und daher das Fleisch auch nicht als „bio“ ausgewiesen – der kurze stressarme Lebendtransport der Schweine ist uns aber wichtiger, als ein Bio-Siegel (und ausschlaggebend für eine bessere Fleischqualität).

 

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